Obwohl schon seit mehreren Jahren Versuche unternommen wurden, im Bereich Hochstadt geeignete Möglichkeiten zur Ausübung der Fischerei zu finden, scheiterten diese jedoch immer daran, dass es keine geeigneten Gelände hierfür gab.
Auch die Idee das Gelände zwischen Hochstadt und Niederdorfelden für ein Fischgewässer zu erhalten musste begraben werden, da sich nach Probebohrungen hereausstellte, dass es sich hier nur um Oberflächenwasser handelte.
Erst der Bau der A66 zeigte eine Alternative auf.
Rudi Senz, der seinerzeit familieneigene Grundstücke zum Autobahnbau zur Verfügung stellen musste und selbst passionierter Angler war, ergriff die Gelegenheit und gründete zusammen mit Heinrich Weber sen. Sowie anderen angelbegeisterten Hochstädtern die Interessengemeinschaft Hochstädter Angler.
Mit großem Engagement und der Hilfe des damaligen Bürgermeisters Philipp Ziegler bemühten sich die Angler um einen der drei Baggerseen welche damals entstanden. Ein zähes Ringen zwischen den Anglern, privaten Interessenten, der Autobahnbaugesellschaft sowie der Stadt begann.
Nachdem die Realisierung eines Fischgewässers in greifbare Nähe gerückt war, lud man alle interessierten Hochstädter Bürger, zwecks Erörterung der anstehenden Probleme und das weitere Vorgehen zur Gründung eines Vereins am 21. Januar 1977 in das Gasthaus „Zum Tiger“ zu einer Versammlung ein.
Am 25. Februar 1977 fand die erste Mitgliederversammlung und die offizielle Gründung des Vereines statt.
Fünfzig Mitglieder unterzeichneten die Anwesenheitsliste und wählten den ersten Vorstand, welcher sich wie folgt zusammensetzte:
1. Vorsitzender: Reinhard Holzmann, 2. Vorsitzender: Rudi Senz
1. Schriftführer: Horst Jacob, 1. Kassierer: Gerhard Kaiser
1. Gewässerwart: Eduard Rippert, Jugendwart: Roland Weber
Ältestenrat: Heinrich Weber sen.
Noch vier Jahre mussten die Vereinsmitglieder warten, bis endlich am 11. März 1981 die Stadt Maintal des Beschluss fasste, den sogen. Baggersee II dem Verein in Eigenregie zu überlassen.
Aber auch in den vier Jahren ohne eigenes Gewässer waren die Mitglieder des Angelvereins nicht untätig. So wurde das legendäre Backfischfest ins Leben gerufen, um die Vereinskasse aufzubessern. Das erste Backfischfest, welches bereits ein Jahr nach Vereinsgründung stattfand, wurde schnell über Hochstadts Grenzen hinaus bekannt. Hausgemachter Kartoffelsalat, produziert von „Chefkoch“ Wolfgang Rauch in den von Rudi Senz zur Verfügung gestellten Räumen und die gebackenen Forellen waren heissbegehrt. Die Forellen, geliefert vom Forellengut „Herzberger“ (damals der Hauptfischlieferant des Vereins), wurden vor Ort geschlachtet und zubereitet. Im Jahr 1983 hat der Verein aus Kostengründen das letzte Fest dieser Art veranstaltet.
Die Tradition konnte durch die Teilnahme am Hochstädter Strassenfest weitergeführt werden. Der Kartoffelsalat wurde nunmehr bei Helmut Lechner produziert, welcher auch die Räume zur Verfügung stellte. Fleißige Frauenhände verrichteten nun die Arbeit. Bis heute nimmt der Angelverein am Strassenfest teil, und die Forelle mit Kartoffelsalat (leider nicht mehr hausgemacht) erfreut sich großer Beliebtheit.
Zur Tradition geworden ist auch das jährliche An- und Abangeln. Wie von Anfang an gewohnt, wurden und werden vor jeder Veranstaltung Forellen eingesetzt und für das leibliche Wohl bestens gesorgt.
Selbst bevor der Verein den See erhalten hatte, organisierte der damalige Vorstand Möglichkeiten an anderen Gewässern die Saison zu eröffnen oder abzuschließen. Mitglieder, die dem Verein zu diesem Zeitpunkt schon angehörten berichten noch heute gerne über diese Fahrten und das gemütliche Beisammensein.
In jedem Jahr fanden die, zur lieben Gewohnheit gewordenen Ausflüge statt. Der erste Ausflug ging nach Bad Soden-Salmünster. Weitere Ausflüge folgten z.B. ins Altmühltal, nach Idar-Oberstein, nach Bamberg, ins Rheinland, an die Saarschleife oder nach Durbach im Schwarzwald.
Mitte des Jahres 2000 trat unser 1. Vorsitzende Reinhard Holzmann nach 23 Jahren Arbeit aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Seitdem steht der Verein unter neuer Leitung und wird diese lieb gewordenen Tradition weiter fortführen. Vielleicht auch etwas anders, aber mit dem gleichen Engagement wie die Vereinsgründer von 1977.
Im Jahre 2010 wurde die seit den frühen 1980er Jahren bestehende Interessengemeinschaft der Maintaler Angelvereine wieder belebt. So gibt es seit dem diesem Zeitpunkt keine klassischen Austauschkarten mehr, sondern eine einheitliche Erlaubniskarte, welche das wechselseitige Befischen der Gewässer ohne bürokratischen Aufwand ermöglicht. Dieser Gemeinschaft haben sich im Jahre 2014 die Angelfreunde vom ASV Bad Vilbel angeschlossen, sodass den Mitgliedern nun auch ein Teilstück der Nidda zum Fließwasserfischen zur Verfügung steht.
Im Jahr 2018 kam es nach achtzehn Jahren erneut zu einem Wechsel an der Spitze unseres Vereins. Unsere langjährige 1. Vorsitzende Elke Dietz übergab aus persönlichen Gründen das Amt an Christian Huhn, welcher seitdem die Geschicke des Vereins lenkt. Elke Dietz bleibt dem Verein aber weiterhin mit ihrer jahrzentelangen Erfahrung beratend als 1. Beisitzerin erhalten.